Stadtrat beschließt weitere Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs

11. März 2020

Regensburg, 03.03.2020

Die Bunte Koalition im Regensburger Stadtrat hat unter Führung der SPD mehrere grundlegende Maßnahmen beschlossen, um den Radverkehr in Regensburg weiter zu fördern. Ziel ist es, den Radverkehr und die Anbindung an den ÖPNV attraktiver zu gestalten, um mehr Menschen dazu zu motivieren, vom Auto auf das Fahrrad umzusteigen.

Mit einem im Planungsausschuss am Dienstag gefassten Beschluss will sie zeitnah den Radentscheid umsetzen und die notwendige Verkehrswende auf den Weg bringen.

Dazu setzt die Stadt den Ausbau des Radwegenetzes in Regensburg systematisch fort. Das entsprechende Konzept unterscheidet dabei je nach seinen unterschiedlichen Funktionen in ein Basisnetz und ein Hauptradroutennetz.

Während auf dem Basisnetz nur kurze Strecken zurückgelegt werden und es als Zubringer zum Hauptroutennetz dient, legen Radpendler im Hauptradroutennetz längere Strecken mit höheren Geschwindigkeiten zurück (meist vom Wohnort zum Arbeitsplatz). Um gerade dem Alltagsradverkehr ein zügiges Vorankommen zu garantieren, soll der Radverkehr auf sicheren und attraktiven Routen, vorzugsweise abseits der Hauptverkehrsstraßen, gebündelt werden, z.B. entlang von Bahntrassen oder Flüssen, mit möglichst wenig Ampeln und Kreuzungen bei verbesserter Verkehrssicherheit.

Das Hauptroutennetz wird sich auf rund 130 km erstrecken. Die meisten Maßnahmen, wie z.B. das Markieren geschützter Fahrradstreifen oder das Einführen von Fahrradstraßen, können sehr zeitnah umgesetzt werden. Nur für ca. ein Viertel der Strecke sind Maßnahmen vorgesehen, die etwas mehr Zeit benötigen, z.B. wenn Grunderwerb notwendig ist, um neue Radwege oder Radbrücken zu errichten.

Einige der Sofortmaßnahmen sind für die Prüfeninger Straße, am Stobäusplatz, in der Sternbergstraße, am Hochweg, in der Bischof-Wittmann-Straße und in der Hermann-Geib-Straße geplant.

In zwei weiteren Beschlüssen wurden zudem Verbesserungen für die Verknüpfung von Fahrrad und öffentlichen Verkehrsträgern, nämlich Bahnverkehr und Regionalbussen, mit dem Fahrrad auf den Weg gebracht.

Leider nutzen Berufspendler oft das eigene Auto, da aufgrund der Distanz nicht immer alle Wege allein mit dem Rad zurückgelegt werden können und leider auch nicht alle Ziele gut mit dem ÖPNV erreichbar sind. Um gerade diese Zielgruppe dazu zu motivieren, auf das Kfz zu verzichten, muss auch die Kombination aus ÖPNV und Fahrrad attraktiver werden.

Wenn der Weg vom Wohn- oder Arbeitsort zur nächsten Haltestelle zu Fuß zu weit ist, müssen Angebote geschaffen werden, um diese Distanzen mit dem Fahrrad bzw. Pedelec zurückzulegen, z.B. durch ein adäquates Bike&Ride-Angebot (Stichwort: „erste und letzte Meile“).

Die Stadt möchte deshalb 500 zusätzliche Abstellplätze für Fahrräder schaffen. Zusätzlich möchte sie für Radabstellanlagen an wichtigen Knotenpunkten sorgen, die die Räder und Pedelecs vor Vandalismus, Diebstahl und Witterungseinflüssen schützen helfen und zusätzlich die Möglichkeit bieten, z.B. Taschen, Helme, Regenkleidung, abnehmbare Beleuchtungssets, Pedelec-Akkus etc. sicher einschließen zu können.

Mittelfristig ist ein ganzes Netz an geschlossenen Abstellanlagen geplant, z.B. am Hauptbahnhof, an den Bahnhaltepunkten Prüfening und Burgweinting sowie an wichtigen ÖPNV-Verknüpfungspunkten mit dem Regionalbusverkehr, von wo aus Ziele wie die Gewerbegebiete im Stadtosten, die Universität mit dem Hochschul-/Tech-Campus, das Klinikum, der Stadtwesten mit Zielen wie Infineon, der Lilienthalstraße oder dem Krankenhaus der Barmherzigen Brüder oder das Gewerbegebiet Haslbach und der Gewerbepark mit dem Fahrrad angefahren werden können.

Geprüft werden derzeit verschiedene Konzepte wie überdachte Abstellanlagen, Fahrradboxen oder Sammelschließanlagen. Wichtig ist, dass sich das Konzept auch im Umland etabliert, wozu bereits erste Gespräche mit dem Landratsamt und dem RVV stattgefunden haben.

Als Pilotprojekt soll am Hauptbahnhof eine Fahrradgarage mit sicheren Stellflächen in Sammelgaragen und/oder Einzelboxen in Betrieb genommen werden. Längerfristig ist am Bahnhof dann sogar eine Radstation vorgesehen, also eine große Fahrradgarage mit Serviceeinrichtungen, Lade-Möglichkeiten für Pedelecs etc.

Die geplanten Maßnahmen sollen mehr Menschen dazu motivieren, auf Fahrten mit dem eigenen Auto, gerade im Berufsverkehr, zu verzichten und so das gesamte Verkehrsaufkommen in und um Regensburg, sowie den Ausstoß von klimaschädlichen Abgasen im Verkehr zu reduzieren.

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